Ein guter Plan für die Zukunft

Wie unser Angebot entsteht

Elke hat einen Plan. Elke arbeitet bei uns in der Angebotsplanung und eigentlich haben sie und ihre Kolleg*innen Jens, Martina und Noah sogar gleich mehrere Pläne im Blick. Gemeint sind die Nahverkehrspläne (kurz: NVP), in denen die Städte und Kreise festlegen, wie die Busse und Bahnen in ihren Gebieten fahren. Ohne diese Pläne läuft bei uns nichts. Denn damit arbeiten unsere Fahr- und Dienstplaner*innen zum Beispiel die Details für die Fahrpläne, Umläufe und Dienste aus.

Linien, Haltestellen, Taktungen

In den NVPs legen die Kommunen – die so genannten Aufgabenträger – unter anderem fest, auf welchen Bus- und Bahnlinien, mit welchen Haltestellen und in welchen Taktungen wir unterwegs sind.

Da Bus- und Bahnfahrten Teil der kommunalen Grundversorgung sind, haben sie eine so wichtige Bedeutung in der Selbstverwaltung vor Ort, dass der von Stadt- oder Kreisverwaltung vorgelegte Nahverkehrsplan letztendlich von Stadtrat bzw. Kreistag beschlossen wird. Gesetzlich vorgegeben ist, dass NVPs nach einigen Jahren fortgeschrieben werden müssen.

Dann sind Elke und ihre Kolleg*innen immer besonders gefragt. Elke erklärt: „Die Entwicklungen, die sich auf den Bus- und Bahnverkehr auswirken, machen zwischen den Fortschreibungen der Nahverkehrsplänen keine Pause. Daher prüfen wir immer, ob unser Angebot in dieser Form noch passt. Und diese Erkenntnisse nutzen wir, wenn die Fortschreibung der Pläne ansteht.“ Dafür beobachten Elke und die anderen Angebotsplaner*innen auch Fahrgastzahlen. Wird beispielsweise eine Buslinie zu bestimmten Zeiten von sehr vielen Fahrgästen genutzt, ist es möglich, dass sich die betreffende Kreis- oder Stadtverwaltung dazu entscheidet, das Angebot an dieser Stelle zu erweitern.

Hindernisse aus dem Weg räumen

Auch den ÖPNV so weiterzuentwickeln, dass das Angebot mit möglichst wenig Hindernissen genutzt werden kann, ist eine Daueraufgabe von Elke und unseren kommunalen Partner*innen:

Insgesamt sind wir mit allen Kommunen gemeinsam auf dem Weg für immer mehr Barrierefreiheit zu sorgen. Besonders deutlich wird das daran, dass die Städte und Gemeinden immer mehr niederflurgerechte Haltestellen errichten.

Dass das bei mehr als 1.300 Haltestellen, die wir in unserem Betriebsgebiet anfahren, nur Schritt für Schritt umgesetzt werden kann, lässt sich dabei nicht vermeiden. Daher werden in der Regel Prioritäten nach gewissen Kriterien gesetzt. Einige Kriterien sind zum Beispiel hohe Nutzungszahlen oder die Nähe der Haltestelle zu Einrichtungen, die häufig von mobilitätseingeschränkten Personen genutzt werden (Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen etc.).

Über Stadtgrenzen hinweg

Möglichst wenige Hindernisse bei der Nutzung sind das eine, gute Erschließung des Stadt- und Kreisgebietes, attraktive Taktungen, verlässliche Leistung in hoher Qualität sind andere Teile eines guten Angebots. Je nach Siedlungsstruktur und Verkehrsnetz gibt es in unserem Betriebsgebiet natürlich Unterschiede. Da viele unserer 83 Linien städteübergreifend sind, kümmern sich Elke und ihre Kolleg*innen ganz besonders darum, dass unsere Fahrgäste Stadt- oder Kreisgrenzen möglichst gar nicht merken.

„Der Austausch mit und zwischen den Aufgabenträgern wurde in den letzten Jahren noch weiter intensiviert. Um das Angebot noch besser zu koordinieren, werden im Rahmen der Kooperation Metropole Ruhr die nächsten Fortschreibungen der Nahverkehrspläne zu einem einheitlichen Zeitpunkt stattfinden“, erklärt Elke. Eine nicht unerhebliche Rolle spielt auch, wie sich die finanzielle Lage der Kommunen weiter entwickelt und welche Auswirkungen das auf das Angebot hat, das die Städte und Kreise letztlich bei den Verkehrsunternehmen bestellen.

Aktuell hat die Kommunalpolitik in vielen Städten und Kreisen schon den den Auftrag zur Fortschreibung gegeben. Daher sind die Arbeiten dazu sowohl in den Büros der ÖPNV-Verwaltungen als auch bei uns an der Universitätsstraße angelaufen. Das wird sich aber beispielsweise in Bochum nicht auf reine Expertenrunden und Stellungnahmen von Institutionen beschränken. Auch Einwohner*innen und Nutzer*innen werden mit ins Boot geholt. So ist unter anderem sowohl in Bochum als auch in Gelsenkirchen wieder eine Beteiligungsmöglichkeit geplant, bei der zum Beispiel unsere Fahrgäste Anregungen geben können.

Guter Nahverkehr für alle

Anregungen bekommen Elke und ihre Kolleg*innen sowie die zuständigen Stellen der Stadt- und Gemeindeverwaltungen immer. Die kommen zum Beispiel von Anwohnenden, der Bürger*innengesellschaft oder auch von Kolleg*innen aus dem Fahrdienst. Aber Elke ist es auch wichtig, selbst zu schauen, ob es bestimmte Stellen gibt, wo sich Verbesserungen anbieten:

Ich will durch meine Expertise den Personen eine Stimme geben, die sich in solchen Weiterentwicklungsprozessen – aus welchen Gründen auch immer – nicht zu Wort melden, denn alle verdienen einen guten Nahverkehr.

Für Bochum und Gelsenkirchen war die Umstellung für das Netz 2020 ein Meilenstein. Wurde in Gelsenkirchen insbesondere die Straßenbahntaktung verbessert, gab es in Bochum eine große Angebotsausweitung. „Es ist schön, dass wir in den letzten Jahren gleich mehrfach sehen konnten, dass wir mit dem Netz 2020 ein wirklich gutes ÖPNV-Angebot haben. Neben verschiedenen Untersuchungen durch die Medien zur Netzqualität, haben wir trotz der teilweise gravierenden Umstellungen auch überwiegend positive Rückmeldungen unserer Fahrgäste bekommen“, resümiert Elke.

Das bedeutet für das Angebotsplanungsteam allerdings kein Ausruhen auf positiven Bewertungen: „Es gibt immer wieder Möglichkeiten gute Dinge zu verbessern.“ Auch nach fast 20 Jahren in der Verkehrsplanung bleibt es für Elke spannend: „Für uns ist und bleibt es wichtig, dass wir uns nicht nur auf Plänen gut auskennen. Wir müssen auch wissen, wie die Lage direkt vor Ort ist, nur so können wir unseren Beitrag bei den Fortschreibungen der Nahverkehrspläne gut leisten.“

Fotos: BOGESTRA/Wiciok

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Wir über uns

Rund 2400 Menschen sorgen bei der BOGESTRA an 365 Tagen im Jahr für Mobilität im Herzen des Ruhrgebiets. Mit ca. 400 Fahrzeugen sind wir städteübergreifend unterwegs. Von früh am Morgen bis spät in die Nacht bieten wir attraktive Verbindungen für unsere Fahrgäste und sorgen für den Pulsschlag der Region.

Autor

Christoph
Dezember 17, 2025

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