Gesichter der Engelsburg – Teil 1

Ein Spaziergang über einen Betriebshof

Es ist einer dieser Tage, an denen man eigentlich gar nicht aufstehen will: wolkenverhangen, herbstlich frisch – und…man! Es ist ja noch dunkel! Aber es ist auch einer dieser Tage, an dem sich das Aufstehen am Ende doch richtig gelohnt hat – und das nicht nur, weil sich schlussendlich das Wetter nochmal von seiner besten Seite gezeigt hat. Denn wir haben uns vorgenommen, zwei Stunden lang über unsere Engelsburg zu spazieren und – wie bei einem echten Spaziergang – alles mal auf uns zukommen zu lassen.

Thomas ist Allrounder mit Weitsicht

Also spazieren wir drauf los und treffen schon nach wenigen Minuten einen der Menschen, die unseren Betriebshof immer im Blick haben: Thomas arbeitet an der Engelsburg im Objektschutz. Meistens findet man ihn in einem fast vollverglasten Raum direkt auf der rechten Seite hinter der Schranke. Er ist schon eine ganze Weile bei uns: Im nächsten Jahr macht er die 40 Jahre Betriebszugehörigkeit voll: „Aber im Objektschutz bin ich erst seit Juni 2025. Vorher bin ich jahrzehntelang Straßenbahnfahrer in Gelsenkirchen gewesen und das eigentlich auch immer gerne.“ Aber seine Gesundheit hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Straßenbahnfahren ist für ihn nicht mehr drin: „Ich bin froh, dass mein Job jetzt nicht mehr so stressig ist und ich keine Verantwortung für täglich mehrere hundert Fahrgäste tragen muss.“ Der neue Job bringt für Thomas auch noch etwas anderes mit sich:

Jetzt hier an der Engelsburg arbeiten zu können, ist für mich eine Erleichterung. Denn es heißt, dass ich trotz gesundheitlicher Veränderungen bis zur Rente einen sicheren Arbeitsplatz habe.

Und dieser neue Arbeitsplatz besteht auch aus einigen Bildschirmen. Damit hat er nicht nur die Engelsburg sondern auch unseren Betriebshof in Bochum Weitmar und die Nahverkehrsanlage an der Arena auf Schalke immer im Blick. Zusätzlich kümmert er sich auch noch um Fundsachen „und die Schließgewalt hab‘ ich auch noch“, ergänzt er lachend. Überhaupt sind Thomas und seine Kolleg*innen vom Objektschutz echte Allrounder, die immer da sind, wenn man etwas braucht. Also fast immer, denn jetzt hat Thomas Pause und wird vom Kollegen aus der Ausfahrt abgelöst. „Jetzt habe ich 39 Minuten nur für mich, wir sehen uns später wieder!“ Und schon ist er weg. Wir gönnen es ihm und setzen unseren Spaziergang fort.

Christopher will zurück zur Leidenschaft

Eine Etage höher treffen wir Christopher. Er sitzt als Assistent der Betriebsleitung im großen Betriebsleiterbüro in der ersten Etage – zumindest aktuell noch. Denn er ist auch leidenschaftlicher Busfahrer: „Ich wollte schon als Kind Busfahrer werden und je älter ich wurde, desto mehr hat sich dieser Wunsch verfestigt. Und nach der Schule habe ich dann die Ausbildung bei der BOGESTRA angefangen und die Leute zur Arbeit gefahren, die vorher neben mir im Klassenzimmer gesessen haben.“ Vor zweieinhalb Jahren hat sich für ihn dann eine Chance zur Weiterentwicklung ergeben: Unser Betriebsleiterbüro brauchte eine Assistenz. Christopher hat die Chance ergriffen und seinen Arbeitsplatz von Witten nach Bochum verlegt.

Aber im Bürojob an unserem großen Straßenbahnbetriebshof ist doch schon einiges anders als im Fahrdienst: „Die Bürotüren hier sind Brandschutztüren und müssen daher geschlossen bleiben. Für so ein Gespräch ‚zwischen Tür und Angel‘ muss man also gezielt ein Büro ansteuern oder jemanden zufällig im Flur treffen. Im Fahrdienst ist das anders. Da findet zwischen den Einsätzen in den Aufenthaltsräumen immer munterer Austausch statt. Da gibt es keine Türen, da sind alle in einem Raum.“ Mehr als zwei Jahre voller aufregender Herausforderungen in einem ganz anderen Bereich hat Christopher nun hinter sich und jetzt? Will er wieder zurück in den Fahrdienst:

Busfahren war einfach immer meine Leidenschaft und es hat mir in der Zeit hier im Büro wirklich gefehlt. Ich weiß einfach: Da bin ich richtig, da werde ich gebraucht.

Christopher treffen wir also zukünftig wieder auf Strecke. Auf seinem Platz im Betriebsleiterbüro wird er uns trotzdem fehlen.

Auf unserem Spaziergang über die Engelsburg wollen wir aber noch ein paar weitere schwere Brandschutztüren öffnen. Deswegen machen wir uns jetzt auf den Weg, wir haben nämlich gehört, dass bei der SIPO-Schulung gerade Pause ist…

Aber wen wir dort treffen, lest ihr im zweiten Teil unserer Gesichter der Engelsburg.

Fotos: BOGESTRA/Wiciok
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Wir über uns

Rund 2400 Menschen sorgen bei der BOGESTRA an 365 Tagen im Jahr für Mobilität im Herzen des Ruhrgebiets. Mit ca. 400 Fahrzeugen sind wir städteübergreifend unterwegs. Von früh am Morgen bis spät in die Nacht bieten wir attraktive Verbindungen für unsere Fahrgäste und sorgen für den Pulsschlag der Region.

Autor

Imke
Oktober 7, 2025

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