Feiertagsdienste in der BOGESTRA-Leitstelle
Es ist eiskalt, vor dem Fenster rieseln die Regentropfen fast so als wären es Schneeflöckchen und drinnen spendet eine festlich geschmückte Tanne wohlige Wärme und Licht. Es ist ein perfektes weihnachtliches Idyll, würden nicht ständig Telefone klingeln…
Bildschirme, Funkanlagen und Gemurmel
Auch die Arbeitsplätze mit den vielen leuchtenden Bildschirmen, das Blinken der Funkanlagen und das beständige Gemurmel wollen nicht so ganz zum Weihnachtsfest passen. Dennoch gehört die BOGESTRA-Leitstelle für uns zu den Feiertagen wie die Geschenke unter den Baum. Denn wie viele andere arbeiten unsere Kolleg*innen hier rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche – auch, wenn wir unterm Baum sitzen und Weihnachtslieder singen.
Britta und Dirk gehören schon seit einiger Zeit zu einem unserer beiden Leitstellenteams. Sie arbeiten, wenn andere frei haben – sonntags, feiertags, an Heiligabend und Silvester. Wann sie eingesetzt werden, wird nicht ausgewürfelt und auch feilschen können sie nur bedingt: „Das wird streng nach Dienstplan entschieden, wer an welchem Tag Dienst hat. Wenn ich keinen Urlaub genommen habe, ist es immer möglich, dass ich eine Schicht an einem Feiertag machen muss“, erzählt Britta.
Und dann heißt es nicht etwa Füße hochlegen für die Kolleg*innen. Denn unsere Busse und Bahnen sind auch an Feiertagen bis spät in die Nacht unterwegs. Dafür muss die Leitstelle vor allem eins: Ansprechbar sein und schnell – manchmal innerhalb von wenigen Sekunden – Lösungen finden. „Wir sind für die BOGESTRA Versicherung, Feuerwehr und Polizei – alles in einem. Kommt es zu unvorhergesehenen Ereignissen wie Unfällen, Wettereinbrüchen oder plötzlichen Schäden sind wir für unsere Kolleg*innen die Ansprechpartner*innen Nummer eins. Dann agieren wir als Schnittstelle für Fahrer*innen, Fahrgäste, Polizei und Feuerwehr sowie den vielen anderen, die beteiligt sind.“, erläutert Dirk. „Wir koordinieren aber auch kurzfristige Umleitungen, Schienenersatz- und Einsatzwagenverkehre und auch bei nächtlichen Gleisbauarbeiten sind wir wichtige Ansprechpartner*innen für unsere Infrastrukturkolleg*innen.“
Tagtäglich Lösungen finden
Nicht zu vergessen sind auch die vielen kurzfristigen Lösungen, die unsere Leitstelle tagtäglich finden muss: Ein Kollege hat sich mit seinem Bus in einer engen Straße festgefahren? Plötzlich fällt einer Fahrerin ein Schaden an der Straßenbahn auf? Ein Kollege fällt kurzfristig aus und es braucht jemanden, der seine Fahrt übernimmt? Die Leitstelle organisiert, koordiniert und versucht zu helfen – 24/7.
„Da muss man mit Familie und Freunden schon manchmal kreativ werden. In einem Jahr haben wir zum Beispiel Weihnachten drei Tage später gefeiert, weil ich an allen Tagen eine Schicht hatte.“, sagt Dirk. „Wichtig ist, dass man dafür Zuhause das Verständnis entgegenbracht bekommt. Aber ohne das geht es nie. Für mich ist das eben meine Arbeit und sie hat diese Arbeitszeiten, dafür habe ich mich entschieden. Meine Familie versteht das zum Glück ganz gut“, ergänzt Britta.
Und das, wofür sich Britta und Dirk da entschieden haben, ist nicht trivial. Sie sind Lösungsfinder*innen, die tagtäglich vor neuen Problemen stehen – manchmal vor mehreren gleichzeitig. Für Britta ist das das Beste an ihrem Job: „Die Arbeit ist so flexibel. Jeder Tag ist anders und ich stehe ständig vor neuen – manchmal auch kuriosen – Herausforderungen. Selbst nach acht Jahren, die ich jetzt schon in der Leitstelle arbeite, gibt es immer noch Situationen, die mich überraschen.“
Hand in Hand
Für Dirk gibt es noch einen anderen Aspekt. Die Arbeit im Team versüßt ihm seinen Arbeitsalltag: „Wenn wir zum Beispiel einen Unfall haben, dann packen alle mit an. Ich funke vielleicht noch mit dem betroffenen Kollegen, da ruft der Kollege links neben mir schon die Polizei an und rechts neben mir greift die Kollegin zum Hörer, um dem Betriebsleiter Bescheid zu sagen. Wir arbeiten hier Hand in Hand, anders würde es gar nicht gehen.“
Wer also im Team der BOGESTRA-Leitstelle mitfunken möchte, sollte ein ruhiges Gemüt mitbringen und keine Scheu vor seinen Kolleg*innen haben. Auch nicht, wenn es mal über das eigene Team hinausgeht: „Wir arbeiten so eng mit allen möglichen Bereichen der BOGESTRA zusammen. Das gehört für uns einfach dazu, jeden Tagt mit so vielen verschiedenen Menschen zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. Und bisher hat das immer ganz gut funktioniert. Das ist einer der Gründe, warum ich heute immer noch zur BOGESTRA gehen würde“, erzählt uns Dirk.
Auch Britta würde ihren Job in der BOGESTRA-Leitstelle nicht eintauschen wollen. Für sie ist es genau die richtige Mischung aus persönlicher Verantwortung und Teamwork – auch, wenn sie dafür manchmal sonn- und feiertags, früh morgens und nachts im Dienst sein muss.
Britta, Dirk und viele andere Kolleg*innen bei der BOGESTRA arbeiten rund um die Uhr, damit wir jeden Tag an unser Ziel kommen – ganz egal, ob es zur Arbeit oder zum Festtagsschmaus geht. Und wenn Ort, Zeit und Frequenz stimmen, dann funken sie dafür auch mal mit dem Weihnachtsmann, ganz bestimmt. ;)
Wusstet ihr schon, dass die Menschen, die in der BOGESTRA-Mobilitätsleitstelle arbeiten, eine besondere Ausbildung haben? Sie sind Verkehrsmeister*innen. In einer mehrmonatigen berufsbegleitenden Ausbildung wurden sie in Theorie und Praxis auf ihre spannende und verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet. Außer in der Leitstelle werden Verkehrsmeister*innen auch in der mobilen Verkehrssteuerung eingesetzt, d.h. sie sind mit Dienstfahrzeugen im gesamten Betriebsgebiet unterwegs und immer vor Ort, wenn sie gebraucht werden.
Wir wünschen euch schöne Feiertage und allen, die für uns im Dienst sind, eine ruhige Schicht!
Eure BLOGESTRA-Redaktion
Fotos: BOGESTRA/Wiciok
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