Eine Ausbildung zwei Gesichter

Leonard und Luca fahren (bald) Bus und Bahn

Es ruckelt, ganz schön sogar, als wir mit dem historischen Triebwagen 40 durch Gelsenkirchen fahren. Soweit nichts Besonderes bei der VhAG BOGESTRA, unserer verkehrshistorischen Arbeitsgemeinschaft. Auffällig sind nur die 35 jungen Leute – teils in Dienst-, teils in Arbeitskleidung –, die sich aufgeregt unterhalten, den Sitz im hinteren Führerstand ausprobieren oder verträumt nach draußen gucken.

Es sind die neuen Auszubildenden, die – am 1. August gestartet – gerade ihre Einführungswochen erleben. Ziel dieser Einführung ist es, die BOGESTRA-Welt kennenzulernen: vom Betriebsgebiet über die Strukturen und Kollegen bis hin zur Geschichte. So werden in zwei Wochen dann aus Absolvent*innen Bogestraner*innen und aus Unbekannten Kolleg*innen.

Traumjob auf Schienen: Leonard startet durch

Wir treffen Leonard, der ganz hinten in der kleinen Bahn aus dem Baujahr 1968 sitzt. Er hat sich vorgenommen, Fachkraft im Fahrbetrieb (FiF) bei uns zu werden. Was ihn daran reizt?

Ganz klar, Bus und Bahn. „Das war schon immer mein Traumberuf. Seit ich als Kind den Fahrerplatz einer Straßenbahn gesehen und zum ersten Mal durch die Frontscheibe geschaut habe, wusste ich, das will ich machen. Und jetzt ist es endlich soweit.“

Die BOGESTRA birgt für ihn eine spannende Herausforderung: Mit jährlich rund 27 Millionen gefahrenen Kilometern mit Bus und Bahn stellen wir in Bochum, Gelsenkirchen und einem Dutzend anderer Städte im Ruhrgebiet ein beträchtliches Angebot auf die Beine. Hinzukommt, dass Leonard bei uns die Chance hat, Bus, Straßen- und Stadtbahn zu fahren. Das gibt’s nun wirklich nicht überall. Worauf er sich am meisten freut? Alles, ganz einfach.

Vom Steuer ins Büro: Luca informiert unsere Fahrgäste

Ein paar Kilometer weiter sitzt Luca. Auch er ist FiF bei der BOGESTRA, aber aus der Ausbildung ist er schon eine Weile raus. Genaugenommen ist er seit 2021 freigesprochen und auch er hat etwas übrig für große Fahrzeuge. Beworben hat er sich damals – ähnlich wie Leonard – aus der Freude an Bus und Bahn heraus. Besonders der Bus sollte sich im Laufe seiner Ausbildung als sein Lieblingsarbeitsplatz herausstellen.

Wenige Jahre später sitzt Luca aber nur noch ab und zu hinterm Steuer. Viel regelmäßiger steckt er seinen Kopf nun in Fahrpläne und Umleitungswege. Seit November 2022 arbeitet er in der Fahrgastinformation in der BOGESTRA-Hauptverwaltung in Bochum. Er sorgt dafür, dass unsere Fahrgäste immer Bescheid wissen, wenn sich an ihrer Verbindung etwas ändert: „Mir war schon früher als Fahrer immer wichtig, meine Fahrgäste ausreichend zu informieren. Als dieser Job dann ausgeschrieben wurde, dachte ich dann, das ist doch was für mich.“ Seine Freude am Fahren hat er trotz Bürojob aber nicht verloren. Hin und wieder – zum Beispiel bei Großveranstaltungen – unterstützt er die Fahrer*innen und ist auf seinen alten Linien unterwegs.

 

So geht’s weiter für Leonard

Wenn sich Luca an seine Ausbildung zurückerinnert, hat er noch etwas im Petto, auf das sich Leonard schon einmal freuen kann: „In meiner Ausbildung fand ich die Fahrschule am spannendsten. Das war der Moment, an dem man endlich alles selbst ausprobieren konnte.“

Bis Leonard alles ausprobieren kann, dauert es noch ein Jahr. Erst einmal lernt er verschiedene Bereiche der BOGESTRA kennen. Im zweiten Lehrjahr geht es für ihn dann endlich ins Fahrzeug. Was er nach seiner Ausbildung machen wird? Mal schauen, aber Bus und Bahn fahren soll – wie bei Luca – auf jeden Fall dazu gehören.

Fotos: BOGESTRA

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Wir über uns

Rund 2400 Menschen sorgen bei der BOGESTRA an 365 Tagen im Jahr für Mobilität im Herzen des Ruhrgebiets. Mit ca. 400 Fahrzeugen sind wir städteübergreifend unterwegs. Von früh am Morgen bis spät in die Nacht bieten wir attraktive Verbindungen für unsere Fahrgäste und sorgen für den Pulsschlag der Region.

Autor

Imke
November 21, 2024

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