Ein runder Abschluss

Frei nach dem Motto „Klopf, Klopf – Wer ist denn da?“ laufen wir immer noch über unseren Straßenbahnbetriebshof Engelsburg und öffnen Türen. Zur Erinnerung: Im ersten Teil haben wir Thomas und Christopher getroffen, die uns gezeigt haben, wie ihr Alltag aussieht. Danach haben wir im zweiten Teil Marc in der SIPO-Schulung und Gökhan und Mucki in der Werkstatt besucht. Für den Abschluss unseres ereignisreichen Spaziergangs stehen wir nun in unserer großen Wagenhalle.

Hier ist heute ausnahmsweise Mal mächtig was los. Sonst sind unsere Bahnen zu dieser Uhrzeit fast alle unterwegs, weil aber aktuell Gleisbauarbeiten auf einem Teil der Linien 305 und 310 stattfinden, nutzen die Kolleg*innen den Betriebshof für den Richtungswechsel. Das heißt, sie fahren aus Langendreer kommend einmal in unsere Wagenhalle, machen dort eine kleine Pause und fahren dann wieder zurück. Diesem Umstand haben wir es zu verdanken, dass wir heute Michael hier treffen.

Michael hat nochmal die Schulbank gedrückt

Nach seiner Lehre zum Maler und Lackierer hat sich Michael mit dem Busfahren einen Traum erfüllt. Dass jetzt die Straßenbahn dazukommt, ist eine Herausforderung, aber kein Problem: „Wenn du auf der Straßenbahn einen Fehler machst, dann blockierst du nicht nur dich selbst, sondern auch alle anderen Fahrzeuge hinter dir. Die anderen Kollegen können nicht drumherum fahren wie es manchmal beim Bus geht. Deswegen muss man immer vollkonzentriert sein.“ Am liebsten ist Michael dann auf der Linie 308 unterwegs: „Da muss man sich nicht immer wieder neu in den Verkehr einordnen“. Die anderen Linien fährt Michael natürlich auch und dem Busfahren hat er ebenfalls nicht den Rücken gekehrt: „Für mich ist mit der Schließung des Betriebshofes in Witten eine Tür zu- und mit der Straßenbahnausbildung eine andere Tür aufgegangen. Ich fühle mich jetzt wohl damit, wie es ist und freue mich auf die neuen Herausforderungen“, ruft uns Michael noch zu und eilt davon in seine wohlverdiente Pause.

Nils plant für unsere Fahrgäste

Für einen kurzen Augenblick ist es ruhig in unserer Wagenhalle, da schlängelt sich schon wieder die nächste Bahn auf ein unbelegtes Gleis. Für uns ist das der Moment, an dem wir uns wieder auf den Weg machen. Denn eine letzte Station haben wir noch: Die Büros oberhalb unserer Werkstatt. Wir klopfen. Es öffnet Nils, Fachreferent für Fahrtreppen und Aufzüge.

Zusätzlich behält Nils dann noch andere Aspekte wie zum Beispiel die Kosten eines neuen Aufzuges im Blick, denn am Ende muss es eben auch für die BOGESTRA passen. „Daran mag ich vor allem die Arbeit mit der Technik und, dass ich dabei immer wieder neue Lösungen finden muss. Dafür tausche ich mich auch regelmäßig mit verschiedensten Kolleg*innen aus.“ Was Nils nicht vor Ort an der Anlage selbst einschätzen muss, plant er von seinem Büro an der Engelsburg aus: „Das ist an sich schon ein guter Arbeitsplatz und man merkt, dass es unser modernster Betriebshof ist.“ Und Luft nach oben? Klar, die gibt es immer: „Wenn neue Technik wie zum Beispiel Whiteboards insgesamt integrierter wären, wäre das ein echtes Upgrade für den Standort. Aber das kann ja noch kommen“, gibt Nils lachend zurück.

Eine runde Sache

Wir sitzen noch einen Moment zusammen mit Nils in seinem schönen grünen Büro. Als wir auf die Uhr gucken, merken wir, dass wir schon seit drei Stunden auf unserem Betriebshof unterwegs sind. Bei den vielen guten Gesprächen ist die Zeit wie im Flug vergangen! Auf unserem Spaziergang haben wir so viele freundliche Gesichter aus ganz verschiedenen Bereichen getroffen. Mit dieser Erfahrung und mit der Vorfreude auf die vielen weiteren Gesichter, die wir noch kennenlernen werden, endet für uns ein ereignisreicher Morgen an unserem Straßenbahnbetriebshof Engelsburg.