Vom Suchen und Finden in Bus und Bahn
Es gibt eigentlich nichts, was nicht schon durch die Hände von Jürgen und Krzysztof gelaufen ist: Von Klassikern wie Turnbeuteln und Regenschirmen bis hin zu Exoten wie Pferdegeschirr und Florett. Dabei sind Jürgen und Krzysztof weder Gebrauchtwarenhändler noch Sachensammler. Die beiden kümmern sich inzwischen seit vielen Jahren bei uns hauptsächlich um verlorene Gegenstände.
Besonders von den bereits erwähnten Klassikern können sie viel erzählen. Es gibt kaum eine Woche, in der nicht einmal eines dieser Teile auf dem Tisch von Jürgen und Krzysztof landet. Wenn zum Beispiel Regen angesagt ist, merken das unsere Fundexperten. Kommen sonst ein oder zwei oder gar kein Schirm in den Räumlichkeiten der BOGESTRA-Hauptverwaltung in Bochum an, so sind es für einen solchen Fundtag manchmal schon mehr als ein Dutzend. Apropos Wetter: „Sind Schals, Handschuhe und Mützen unter den Fundsachen, wissen wir auch ohne Thermometer, dass es an diesem Tag draußen kalt geworden ist“, erklärt Krzysztof.
Die Rundreise der Fundsachen
Viele vergessene Dinge haben aber eher wenig mit der Außentemperatur zu tun. Da war die in Bus bzw. Bahn liegengelassenen E-Gitarre, ein Satz Vinyl-Schallplatten oder der Fahrradanhänger. Welche besondere Geschichte dahinter steckt, dass inzwischen sogar ein Rollstuhl zu den Fundstücken gehört, würden Jürgen und Krzysztof natürlich auch gern erfahren. Aber bislang hat niemand wegen des verlorenen Gefährts nachgefragt – Jürgen und Krzysztof wundern sich aber über gar nichts mehr. Auch nicht über die Boxhandschuhe und die Kegelkugel, die es auch schon in unsere Fundhistorie geschafft haben.
Bevor die Sachen in die Obhut der beiden gelangen, machen die verlorenen Gegenstände eine kleine Rundreise. Denn wenn unsere Kolleg*innen verlorene Gegenstände in Bus und Bahn finden, nehmen sie diese zunächst mit zu ihrem jeweiligen Betriebshof. Von dort aus werden die Fundsachen einige Tage später zu unserem Fundbüro in die Hauptverwaltung transportiert. Hier werden die Gegenstände in einem eigens dafür entworfenen System erfasst und dann für sechs Monate gelagert. Dieses Schicksal ereilte mehr als 9.000 Gegenstände im letzten Jahr.
Unsere Fundbüro-Bildergalerie
Teddys, Smartphones und Co.: Dauerbrenner des Vergessens
Immer wieder dabei sind Kuscheltiere, sagt Jürgen. Darunter natürlich auch der klassische Teddybär: „In vielen Fällen werden diese aber nicht mehr abgeholt, weil oftmals schnell ein neuer Kuschelgefährte gekauft wird und dieser dann dem verlorenen den Rang abläuft.“
Außerdem viel genutzt und viel vergessen: Smartphones, Tablets, Geldbörsen. Bei den Geldbörsen können mit Hilfe des persönlichen Inhalts die Besitzer*innen ermittelt werden – und so die teilweise teure Ausstellung von Ersatzdokumenten erspart werden. Das besondere bei Smartphones und Tablets: Wenn das Gerät am Ende nicht abgeholt wird, achten die Kolleg*innen hier besonders darauf, es datensicher zu vernichten.
Das Beste zum Schluss: Was wir am liebsten finden
Bei jedem Teil, das sie in Empfang nehmen, hoffen sie aber, dass es wieder zu seinem*seiner Besitzer*in zurückkommt: „Das Beste, an unserer Arbeit ist das tolle Gefühl, wenn wir erleben, wie glücklich Menschen sind, die eine verlorene Sache wieder in Empfang nehmen können“, sagt Jürgen.
Was die besten Funddinge überhaupt sind, darüber sind sich Jürgen und Krzysztof einig: „Das sind die Sachen, die gar nicht erst vergessen werden.“

Wenn du Bus oder Bahn verlässt, halte kurz inne und frag dich: Hast Du an alles gedacht? So lässt du nichts in unseren Fahrzeugen liegen und sparst dir, dich ums Zurückbekommen zu kümmern.
Wenn du dann doch mal etwas in unseren Fahrzeugen verloren hast, kannst du dich ganz einfach über die Nummer 0234 303 2800 telefonisch bei unseren Kolleg*innen melden. Besonders wichtig ist es dann, Linie, Datum und Uhrzeit des Verlustes so genau wie möglich anzugeben. Und natürlich darf eine möglichst genaue Beschreibung des verlorenen Gegenstands nicht fehlen.
Taucht der beschriebene Gegenstand in unserem System auf, dann steht einer Übergabe in unserer Hauptverwaltung nichts mehr im Weg.
Fotos: BOGESTRA/Wiciok
Beide Kollegen sind auch ganz liebe Menschen.