Ampeln und Signale bei Bus und Bahn
Fabian hat eine besondere Verbindung zu Ampeln. Das wird offensichtlich, wenn man ihn in seinem Büro in unserer Hauptverwaltung in Bochum trifft. „Das sind Signalgeber in rot, gelb und grün“, erklärt er und zeigt auf die Anlage, die wir gemeinhin als Ampel bezeichnen würden. Okay, hier wird es dann wirklich klar: Fabian ist unser Mann, wenn es um Ampeln und Signale geht. Und das ist ein Riesenthema für uns. Hunderte dieser sogenannten Lichtsignalanlagen hat er Tag für Tag im Blick. Ein bisschen ungewöhnlich ist es trotzdem, denn die Ampeln und Signale, die im oberirdischen Bereich bei Bus und Straßenbahn an vielen Stellen den Verkehr regeln, werden nicht von uns selbst betrieben, sondern von den Städten und Kreisen, in denen wir fahren.

Kleine Änderung – große Wirkung
Fabian erläutert: „Damit der ÖPNV möglichst attraktiv ist, hat er an vielen Stellen Vorrang. Daher stellen sich an Ampelkreuzungen immer wieder Fragen, wie das in der Praxis am besten gelöst werden kann. Dafür bin ich der Ansprechpartner für die städtischen Kolleg*innen.“
Kommt das „K“?
Ein großer Bereich, um den sich Fabian kümmert, ist die Ampelbeeinflussung durch Busse und Bahnen. Gut zu sehen ist das zum Beispiel in Bochum-Langendreer an der Kreuzung Unterstraße/Alte Bahnhofstraße. In den 2010er-Jahren gebaut wurde die Straßenbahnstrecke hier 2017 eröffnet. Seit Dezember 2019 sind die Busse und Bahnen auch an dieser Stelle im „Netz 2020“ unterwegs. Da ist dann ganz schön was los: Von zwei Seiten kommen Straßenbahnen, von drei Seiten wird die Kreuzung von Buslinien durchfahren. Dabei sollen Bus und Bahn möglichst ungehindert vorankommen. Daher senden die Wagen an manchen Kreuzungen Signale an die Steuerung der dortigen Ampelanlage, die dann so schnell wie möglich unseren Bussen und Bahnen freie Fahrt gibt. Dass das von den Fahrzeugen abgegebene Signal auch angekommen ist und weiterverarbeitet wird, wird an vielen Stellen durch ein aufleuchtendes „K“ angezeigt.
Mit Handsender auf Fehlersuche
In der Fachsprache der Ampelleute wird das „K“ als Sondersignal „So 14“ „Kontaktbestätigung“ bezeichnet. Wenn es Tag für Tag seinen Dienst tut und fleißig leuchtet, ist es schon wichtig. Noch wichtiger wird es, wenn es nicht wie üblich bei der Annäherung angezeigt wird: „Dann bekommen wir in der Regel einen Hinweis von unseren Fahrer*innen, dass etwas nicht stimmt“, erklärt Fabian und geht dann auf Fehlersuche. Dabei hilft ihm zum Beispiel ein Handsender, mit dem er vor Ort die Kontaktanforderung eines Busses imitieren kann. So kann Fabian unter anderem schauen, ob der Fehler weiterhin auftritt, ob es die gesamte Anlage oder nur einzelne Teile betrifft. Natürlich checkt er vorher auch ab, ob nicht vielleicht „nur“ der Sender am Fahrzeug defekt ist. Bei der Straßenbahn ist das Thema Sender noch ein bisschen spezieller. Da die Bahnen auf jeder Seite einen Sender haben, kann es sein, dass die Beeinflussung bei der Hinfahrt funktioniert, bei der Rückfahrt aber nicht. Dann ist die Lösung meistens, dass der eine Sender kaputt, der andere aber intakt ist.
Selten aber wichtig: A 2 b
Darauf zu achten, dass unsere gesamte Beeinflussungstechnik für die Ampeln und Signale störungsfrei funktioniert, beschäftigt Fabian in großem Maße. Aber auch, wenn es um die Weiterentwicklung von Technik und Strecken geht, ist er mit dabei.
Signaltester*innen im eigenen Betrieb
„Für dieses Signal waren verschiedene Abstimmungen nötig, schließlich muss alles zusammenpassen: Der Abfahrtszeitpunkt, die passende Geschwindigkeit für die Strecke und die direkte Signalisierung an der Kreuzung. Da haben uns die Kolleg*innen aus dem Fahrdienst wichtige Hinweise gegeben“, ergänzt Fabian.

Fotos: BOGESTRA/Wiciok
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